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GEGEN DEN STROM SCHWIMMEN
Jetzt pflanzen sie Kiefern an, wo früher Baumwolle wuchs
Sie bauen immer noch Särge für die, die von ihrer Hände
Arbeit leben
Jetzt machst du den Buckel krumm, um deine Essenmarken
abholen zu können
Schwarzer Kaffee wird nach wie vor aus großen weißen
Tassen getrunken
Die Schilder haben sie abgehängt, aber jeder kann es hören
und sehen:
Du willst etwas essen? Also hier nicht!
Sag mir, wie lange ist der Zug schon fort?
Erzähl mir noch einmal etwas über den Traum
Erzähl mir die Geschichte von Glory Halleluja
Und davon, wie wir gegen den Strom schwimmen
Man redet noch davon, nach Washington zu marschieren
Dadurch erreicht man nie wirklich etwas
Auf dem Weg dorthin gewinnen wir vielleicht gute Freunde
Aber sie können nicht sagen, wo das Ende des Regenbogens ist
Es zu erreichen ist vollkommen unmöglich geworden
Und suche es nicht in Howard’s Beach
Montgomery und Selma – frag den Kongreß
25 Jahre – die Veränderungen haben keinen Fortschritt gebracht
In Chicago lebst du in der South Side oder der West Side
Es ist wie in den Townships – versuche Emil, woanders hinzuziehen
GEGEN DEN STROM SCHWIMMEN
Die in den USA in den 50er Jahren entstandene Bürgerrechtsbewegung kämpfte für die ökonomische und politische Gleichberechtigung der Schwarzen vor allem in den Südstaaten. Dort war die Diskriminierung legalisiert und institutionalisiert. Dies änderte sich in den 60er Jahren. Der Kongreß, das gesetzgebende Organ der Vereinigten Staaten, verabschiedete Gesetze, die die formelle Diskriminierung unterbanden. Aber faktisch bestand sie fort.
Die Reformen, die die Schwarzen durchgesetzt hatten, wurden in den 70er Jahren untergraben und, besonders unter der Regierung Ronald Reagans, weitgehend rückgängig gemacht. Heute sind Schwarze ökonomisch und sozial stärker benachteiligt als vor 25 Jahren. Früher ernteten sie (in den Südstaaten) Baumwolle, heute müssen sie arbeiten, um ihre Essenmarken (eine Form von Sozialhilfe) zu bekommen.
Den Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung bildete der Marsch auf Washington am 28. August 1963, die mit 250.000 Teilnehmern bis dahin größte Demonstration des Landes. Auf ihr hielt der Führer der Bewegung, Martin Luther King, die Rede mit der berühmten Passage „I have a dream …“
Zu den Aktionen der Bewegung zählten die „freedom rides“. Um die Diskriminierung in Bussen und Busbahnhöfen demonstrativ zu durchbrechen, fuhren 1961 Schwarze und weiße (zumeist aus dem Norden) gemeinsam in einem Greyhound von Washington nach New Orleans. Die Übergriffe von Gegnern der Gleichberechtigung kulminierten in Montgomery im Bundesstaat Alabama, wo nur die von der Bundesregierung entsandte Nationalgarde die „freedom riders“ vor dem gewalttätigen Mob schützen konnte.
In Selma, ebenfalls in Alabama, wurde im März 1965 eine schwarze Teilnehmerin einer Demonstration von drei Mitgliedern des rechtsradikalen Ku-Klux-Klan ermordet. In Howard’s Beach im Bundesstaat New York hatte 1987 eine Gruppe junger Schwarzer eine Autopanne. Eine Gang weißer Jugendlicher jagte einen der Insassen auf die belebte Straße, wo er von einem Auto erfaßt und getötet wurde. Der Vorfall wurde als Beweis dafür betrachtet, daß der Rassismus auch im Norden nach wie vor weit verbreitet ist.
train: Symbol für den Weg in die Freiheit glory halleluja: in vielen schwarzen Liedern eine Phrase, die nicht nur die Hoffnung auf die Erlösung (im Himmel) ausdrückt, sondern auch die Befreiung auf Erden; unter anderem in dem Lied „The Battle Hymn Of The Republic“, auch bekannt als „John Brown’s Body“ … where the rainbow ends: 1. Bezug zu dem Sprichwort „at the end of the rainbow you find gold“, durch die Schwarzen umgewandelt zu „… you find equality“ 2. Anspielung auf die „Rainbow Alliance“ in der Jesse Jackson, der populärste schwarze Politiker der 80er Jahre, die benachteiligten Minderheiten zu organisieren versuchte. Jackson unternahm mehrere Anläufe , als Vizepräsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei nominiert zu werden, scheiterte aber jedesmal. South Side, West Side: schwarze Ghettos in Chicago townships: schwarze Ghettos in den Industriestädten Südafrikas.